Boost Cooler Funktionsbeschreibung (Benziner)
Prinzipiell wird der Boost Cooler hauptsächlich bei aufgeladenen Motoren eingesetzt. Sinn und Zweck ist es nämlich durch gezielte Kühlung der Ladeluft dessen Dichte zu erhöhen und den Motor somit wesentlich mehr Luft anbieten zu können. Eine Temperaturverminderung um ca. 10°C der Ladeluft ergibt etwa 3% Leistungssteigerung (Faustregel).
Daher wird auch schnell klar, welche Bedeutung ein Ladeluftkühler eigentlich hat, denn dieser kühlt die Luft gut um die 40-55°C ab. Leider hat die Ladeluftkühlung Ihre physikalischen Grenzen, welche durch die Umgebungstemperatur und der Baugröße bedingt ist. Ist diese erreicht bringt eine weitere Ladedruckerhöhung praktisch keine Mehrleistung mehr und es kommt zu klopfender Verbrennung welche schließlich zum Motorschaden führt.
Neben der Leistungssteigerung ergibt sich auch eine enorme Erhöhung der Klopfzahl der Verbrennung bei aktiver Einspritzung. Diese Tatsache macht es erst recht möglich den Ladedruck des Turbos oder Kompressors erheblich zu erhöhen und zwar weit mehr als es ohne den Boost Cooler möglich wäre. Warum ? - Weil bei Erhöhung des Ladedrucks die Verbrennung immer mehr zum Klopfen neigt und damit Grenzen gesetzt sind, die mit dem Boost Cooler erheblich überschritten werden können, ohne daß Klopfprobleme auftreten.
Das Prinzip ist relativ simpel. Aus dem beiliegendem Flüssigkeitsbehälter wird mit einer Hochdruckpumpe das Wasser oder Wasser/Alkohol-Gemisch angesaugt. Die Pumpe fördert direkt in das druckseitige Sammelrohr der Ladeluft, wobei die Molekularzerstäuberdüse idealerweise nach einen vorhandenen Ladeluftkühler platziert wird. Das Pumpensystem wird nur ab einem bestimmten Ladedruck aktiviert, um eventuelle Fehlzündungen zu vermeiden. Vorzugsweise ist stets eine Lastabhängige (über Ladedruck/MAF-Signal) Einspritzung zu empfehlen, wie sie mit dem Boost Cooler Stage 2 System realisiert wird.
Wieso erreicht ein Turbomotor mit dem Boost Cooler™ eine höhere Leistung?
Das Hauptproblem eines jeden Verbrennungsmotors ist die thermische Belastung. Bei praktisch allen Motoren ist die Leistung durch die Temperatur im Verbrennungsraum begrenzt. Wird eine gewisse Temperatur überschritten, so treten unkontrollierte Verbrennungen (Klopfen) auf. Diese unkontrollierten Verbrennungen führen zu einem massiven Leistungsverlust und schlussendlich zu Motorschäden. Bei einem Turbomotor verstärkt sich dieses Problem sogar noch. Die Ansaugluft des Turbomotors wird in der Turbine stark erwärmt (durch Kompression und Wärmeübertragung der Abgase) und die thermische Obergrenze ist schnell erreicht. In konventionellen Turbomotoren versucht man dieses Problem mit der Hilfe von Ladeluftkühlern in den Griff zu bekommen. Die Leistung eines Turbomotors ist also direkt von der Effizienz des Ladeluftkühlers, also von der Abkühlung der Ansaugluft abhängig. Der Wirksamkeit von Ladeluftkühlern sind aber durch die Umgebungstemperatur und die maximale Größe enge physikalische Grenzen gesetzt. Eine Erhöhung des Ladedrucks erbringt in dieser Situation keine Mehrleistung mehr und ein Motorschaden ist praktisch vorprogrammiert. In diese Problematik greift nun das Konzept eines WAES ein. Durch die Einspritzung eines Wasser/Alkohol Gemisches erreicht man eine zusätzliche Abkühlung der erwärmten Ansaugluft. Der große Vorteil eines WAES ist, dass die Abkühlung physikalisch praktisch nicht begrenzt ist. D.h. wenn die Ansaugluft zu stark erwärmt wird, erhöht man einfach die Einspritzmenge und erreicht somit die angestrebte Abkühlung. Durch diesen einmaligen Vorteil kann man die Kapazität des Turbos voll ausnutzen und die erreichbare Motorleistung ist nicht durch die thermischen Grenzen eingeschränkt.
Wieviel Mehrleistung kann ich erwarten?
Die erreichbare Mehrleistung ist abhängig von der Leistung der Turbine. Bei einer qualitativen hochwertigen Turbine ist eine Mehrleistung von bis zu 40 Prozent möglich. In aller Regel bewegt sich der Leistungszuwachs zwischen 10-20% bei Turbobenzinern und 15-25% bei Turbodiesel. Bei mechanischen Ladern sollte die Laderdrehzahl (Ladedruck) etwas erhöht werden um bessere (Leistungs-)ergebnisse zu erzielen und/oder die Zündung vorgenommen werden. Bei Turbodiesel-Fahrzeugen werden in aller Regel spürbare Mehrleistung ohne weitere Modifikationen erzielt. Die genannten Leistungszuwächse lassen sich nicht alternativ, sondern auch zusätzlich zu einem bestehenden (Chip-)Tuning erzielen.
Ist der Boost Cooler™ ein "ernsthaftes" System oder nur "Spielkram"?
Die ersten Wassereinspritzsysteme wurden ursprünglich im 2.Weltkrieg u.a. in der Messerschmitt BF-109 verwendet. Durch gezielte Einspritzung von Wasser/Methanol wurde die Leistung dieser Flugzeuge um ca. 550PS erhöht Als in der Formel 1 in den 80er Jahren die Turbomotoren populär wurden, erkannte man das Potential des WAES von neuem. Renault und Ferrari waren 1983 die ersten Teams die eine Wassereinspritzung einsetzten. Heutzutage wird die WAES-Technologie vor allem in den verschiedenen Turbomotoren der Rallye- und Tourenwagen verwendet. In der Industrie sind Wassereinspritzsysteme obligatorisch. In der Marine wird WAES primär zur Senkung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs und Einhaltung der Emissionsgrenzwerte eingesetzt, dies gilt auch für Gasturbinen. In der Luftfahrt bewährt sich WAES nach wie vor - bspw. in der Transall der Luftwaffe oder der MiG-25. Die Wirkungsweise von Wassereinspritzungen ist wissenschaftlich belegt, hierüber gibt es weltweit unzählige Publikationen.
Wenn der Boost Cooler so gut ist, warum gibt es sowas nicht in Serienfahrzeugen?
Es besteht ein internationales Abkommen der Automobilhersteller welches festlegt, das produzierte Serienfahrzeuge ohne Additive auskommen müssen, also nur mit "herkömmlichen" Treibstoff zu betreiben sind. Zudem wäre ggf. "Otto-Normal-Frau" damit überfordert noch Wasser oder gar ein Wasser/Alkohol-Gemisch irgendwo einzufüllen.
Schadet der Boost Cooler meinem Motor?
Nein! Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% bei 25°C Außentemperatur nimmt ein Motor (2.0l Hubraum, 1bar LD) etwa 160ml Wasser in der Minute auf. Bei einem Benziner bspw. besteht das verbrannte Kraftstoff/Luftgeschmisch zu jeweils etwa 50% aus Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid. Das Einspritzen von 250ml/min Wasser durch den Boost Cooler macht weniger als 1.6% der Abgase aus. Sämtliche Horrorszenarien wie Wasserschlag und Rost etc. sind auf Fantasie oder unsachgemäße Systeme zurückzuführen. Der Boost Cooler wird von diversen Rennteams primär zum Motorschutz eingesetzt, um die thermische Belastung zu reduzieren. Des weiteren auch in Nutzfahrzeugen (LKW) und Blockheizkraftwerken. - Siehe auch Funktionsweise. Sämtliche Gerüchte, wie sie gerne mal in Tuningforen von selbsternannten Experten verbreitet werden - hierzu gehört der obligatorische Wasserschlag bis hin zu rostenden Motoren, sind absoluter Blödsinn und widerspricht jeglichen wissenschaftlichen Studien. Wir gewähren nicht nur auf das System für Sie als Erstkäufer 25 Jahre Garantie, sondern sind im Rahmen des Produkthaftungsgesetzes auch voll haftbar bei Motorschäden zu machen.
Von wo bezieht der Boost Cooler das Wasser/Alkohol Gemisch?
Das Wasser/Alkohol Gemisch wird in einem kleinem mitgeliefertem Behälter (3 Liter) im Motorraum mitgeführt oder es wird der bestehende Wischwassertank genutzt. Sie haben aber auch die Möglichkeit bspw. einen größeren Behälter bspw. im Kofferraum zu verbauen. Zusätzliches Anbaumaterial für die Nutzung eines eigenen Behälters senden wir Ihnen gerne zu. Zudem führen wir auch größere Tanks (9.5l / 26.5l).
Wieviel Flüssigkeit verbraucht der Boost Cooler ?
Ein Turbofahrzeug, dass von 200 auf 260 PS getunt wurde, verbraucht ca. 0.17 Liter pro Minute Vollgas. Bei normaler Fahrweise reicht der mitgelieferte Tank ca. 250-350 km. Dieser Wert kann von Fahrzeug zu Fahrzeug bzw. je nach Fahrweise schwanken. Turbodiesel-Fahrzeuge verbrauchen in aller Regel mehr Flüssigkeit, da der volle Ladedruck bereits in niedrigen Drehzahlen anliegt und entsprechend öfter der Boost Cooler einspritzt. Das neue Stage III System für Diesel-Fahrzeuge variiert die Flüssigkeitsmenge zusätzlich zur Abgastemperatur, was den Flüssigkeitsverbrauch senkt.
Ich will nicht nur mit Wasser fahren, wo erhält man die Alkoholzusätze?
Es kann zum einen Ethanol (Brenspiritus) oder -besser- Methanol genutzt werden. Spiritus lässt sich in jedem Baumarkt etc. beziehen, Methanol finden Sie in aller Regel kostengünstig (ca. 1.50€/Liter) in Modellbauläden. Wir arbeiten auch hier mit einem deutschem Versandhandel zusammen, der Ihnen Methanol kostengünstig liefert. Zudem liegen uns Kontaktadressen für Schweiz und Österreich vor.
Muss ich den Boost Cooler™ irgendwie aktivieren?
Nein, der BoostCooler aktiviert sich selbst wenn es nötig ist. Sie stellen beim Stage I System mit dem beigefügten Ladedruckschalter ein, zu welchem Zeitpunkt (bei welchem Ladedruck) die Flüssigkeit in den Ansaugtrakt eingespritzt wird. Beim Stage 2 Kit reguliert das variable Steuergerät die einzuspritzende Menge. Bei den variablen Steuergeräten gibt es 2 Einstellparameter, den Anfangszeitpunkt der Einspritzung (bspw. 0.5bar) und den Endzeitpunkt (bspw. 1.0bar). Innerhalb dieser beiden Ladedruckbereiche variiert das Steuergerät linear zum Ladedruck die einzuspritzende Flüssigkeitsmenge mit einer Reaktionszeit von 1.5ms. Somit kann das System früher aktiviert werden, zudem wird unterm Strich Flüssigkeit gespart.
Verträgt sich der Boost Cooler mit schon bestehendem Tuning (Chip, Nockenwelle, NOS, etc.)?
Ja! Bei einen bestehendem Tuning ist der BoostCooler(tm) sogar noch mehr zu empfehlen, da es die schädliche zusätzliche thermische Belastung des Motors stark mindert. Dies gilt auch in Verbindung mit bspw. Lachgaseinspritzung/NOS. Die Vebrennung wird gekühlt und das magerlaufen des Motors wird verhindert. In diesem Zusammenhang kann man wirklich von einem Motorschutz reden.
Welches Mischungsverhältnis wird verwendet und was für Wasser ?
Grundsätzlich sollte nur destilliertes oder zumindest demineralisiertes Wasser verwendet werden um Kalkrückstände im Brennraum und Ventilen auf Dauer zu vermeiden. Es sollte nur Wasser oder Wasser und Methanol verwendet werden. Andere Alkohole sind weniger geeignet, zur Not kann aber Ethanol (Brennspiritus) oder Isopropanol verwandt werden. Diese Alkohole sind in der Regel einfacher erhältich als Methanol. Mischungsverhältnis für Ethanol oder Isopropanol sollte entsprechend höher (bis 50:50) sein. . Mit Wasser/Methanol ist die Leistungssteigerung am größten. Sinnvolle Mischungsverhältnisse sind min. 30% Methanol und 70% Wasser. Viele Systeme werden auch in einem Mischungsverhältnis von 50:50 betrieben. Wenn Sie nur Wert auf eine reine Ladeluftkühler legen, so brauchen Sie nur Wasser einspritzen zu lassen. Kontaktadresse(n) für Methanol-Versandhändler bei uns erhältlich (Ab 1.30? je Liter).
Was passiert wenn der Flüssigkeitstank leer ist?
Falls der Flüssigkeitsbehälter leer ist und keine Möglichkeit besteht mit einem Wasser-/Alkohol-Gemisch aufzufüllen, so kann ohne weiteres normales, sauberes Wasser verwendet werden. Im Falle einer extremen Abstimmung auf den Boost Cooler empfiehlt sich ggf. die Boost Cooler SafeInjection, dieser bildet die Grundlage um Zündung oder Ladedruck in Verbindung unterbrochener Flüssigkeitszufuhr zurückzunehmen.
Benötige ich noch einen Ladeluftkühler mit dem Boost Cooler ?
Bis etwa 2bar Ladedruck ist der Boost Cooler (mit 50% Alkoholanteil) in der Lage, die Luftdichte und Klopffestigkeit so zu erhöhen, wie es in den meisten Anwendungen erforderlich ist. Selbstverständlich wird die Effizienz im Zusammenspiel mit einem herkömmlichen Ladeluftkühler, insbesondere bei einem Ladedruck über 2bar, noch erhöht.
Die meisten Luft-Luft-Ladeluftkühler sind nur zu 50-65% effizient, zudem reduzieren diese den Ladedruck um durchschnittlich 0.1-0.25bar (Ladedruckverlust). Daher ist der Boost Cooler eine optimale Ergänzung bzw. Alternative.